Unser motio-Mitglied Genus nimmt bis zum 31.1.2021 Bestellungen für die weltweit allerletzte Produktion von Mikrofilmkarten (Filmlochkarten) entgegen. Wer diesen analogen Datenträger noch bevorraten möchte, der hat jetzt die historisch letzte Chance, beim Genus-Vertrieb von Claus Iff in Nordtirol zu bestellen. Als weltweit letzter Hersteller produziert nur noch das motio-Industriemitglied Genus (ehem. The Microfim Shop) in England Lochkarten mit integriertem Mikrofilm zum Zwecke der Belichtung.

Lieferbar werden dann letztmalig sein: Montagekarten, Duplikatkarten und Plotterkarten (CAD-Pläne).

Kontakt:
Claus-Peter Iff (Genus)
Mobil: 0043 676 9136 001

Aufträge?

Sollte aus dem Kreis Ihrer Kunden noch Eigenbedarf an Mikrofilmkarten bestehen, reichen Sie denen bitte den Genus-Kontakt weiter. Wer für seine Kunden noch Aufträge zur Belichtung von Mikrofilmkarten annehmen möchte, dem empfehlen wir hierfür unser Mitglied Lutz Bernschein (www.bernschein.de) als Subunternehmer mit der Durchführung zu beauftragen.

Wer tiefer in die Erfolgsgeschichte der Mikrofilmkarte einsteigen möchte...

Die Filmlochkarte, später nur noch Mikrofilmkarte oder kurz Filmkarte genannt, war nahezu ein halbes Jahrhundert das gefragte platzsparende analoge Backup-Medium für die Massen-Speicherung, bis sie in den 1990er Jahren von digitalen Datenträgern schrittweise abgelöst wurde. Die Filmkarte ist eine Lochkarte, in der auf der linken oder rechten Seite ein Fenster ausgestanzt ist, in das ein 35-mm-Mikrofilmbild als Einzelaufnahme in bis zu einer 30-fachen Verkleinerung in eine 187 mm x 83 mm Papp-Filmlochkarte eingeklebt ist.

Es war der Franzose René Dagron, der im Jahre 1859 in Paris den Mikrofilm erfand, seine Massenverarbeitung aber hat die Menschheit dem deutschen Erfinder Dr. Ulrich Welp aus Bad Nauheim zu verdanken. Diesem gelang es 1958 erstmalig Text- und Bildinformationen, wie z.B. großformatige Bau- und Konstruktionspläne, direkt auf eine Mikrofilmlochkarte fototechnisch zu kopieren und eine professionelle Nutzung dieses Mediums auszulösen. Ohne manuelle Arbeit wurde von nun an vollautomatisch chemisch im Kamerakopf entwickelt um anschließend auf einer Karte zu verfilmen. Heute setzen noch sicherheitssensible Behörden und Unternehmen auf den Mikrofilm als das unbestritten sicherste Langzeit-Speichermedium.

Welp war mit seinem Unternehmen Microbox somit der weltweit erste Hersteller derartiger Spezialgeräte. Microbox-Ausgründer, wie Josef Schaudt (SMA Schaudt), bauten später ähnliche Geräte und optimierten deren Anwendung. motio-Mitglied Lutz Bernschein aus Hungen bei Gießen ist der letzte Mikrofilm-Profi im motio-Netzwerk, der noch Mikrofilmkarten belichten kann. Weitere motio-Mitglieder bieten das Digitalisieren von Karten an, von denen noch viele Millionen in Archiven schlummern und auf das Scannen und die digitale Erschließung ihrer Inhalte warten.