Zu den Aufgaben von motio zählt die erfolgreiche Vertretung der Interessen seiner Mitglieder auf den Feldern Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Eine permanente Beobachtung von Gesetzes- und Verordnungsvorhaben, die sich auf Mitglieds-Unternehmen auswirken, ist Bestandteil unserer Arbeit. Dies geschieht durch eine sachlich fundierte Information der relevanten Entscheidungsträger.
Daher betreibt motio als Sprachrohr der Digitaldruck- und Scan-Dienstleistungsbranche seit vielen Jahren eine aktive Informations- und Wissensunterstützung. Wir pflegen enge Kontakte zur Politik, Behördenvertretern, Gewerkschaften, Interessengruppen und anderen Verbänden. Bei interessengleichen Zielen koordiniert motio diese Aktivitäten auch mit Partnerverbänden, um erfolgreich zu sein. So kooperiert motio mit dem Bundesverband Druck & Medien e.V. (BVDM), dem Fachverband für multimediale Informationsverarbeitung e.V. (FMI) und dem BITKOM e.V. Auch die Pressearbeit von motio ist Bestandteil dieser Informationsstrategie.
Aktionsfeld „Urheberrechtsabgabe an VG WORT“
Für Drucksysteme und Scanner muss gem. § 54 Urhebergesetz an die Verwertungsgesellschaft (VG) WORT einmalig eine Geräte- und jährlich wiederholend eine Betreiberabgabe entrichtet werden. Die jährliche Urheberrechtsabgabe für gewerbliches Betreiben von Digitaldruckern ist von den betreffenden Dienstleistungsbetrieben zu entrichten. Die Herstellerabgabe hingegen wird nur einmalig beim Kauf fällig.
motio meint: Das aus 1965 stammende Abgabensystem ist überholt und die Erhebung durch VG WORT nicht effizient. Der Verwaltungsaufwand für die jährliche Ermittlung von Gerätetypen, Gerätegeschwindigkeiten und Aufstellungsort der Maschinen zu aufwendig. Der Gesetzgeber räumt der VG WORT das Recht zu überraschenden Kontrollbesuchen in Druckbetrieben ein. Eine derartige weitgehende Kontrollpraxis ist verzichtbar. motio kämpft daher für eine Reform der Urheberrechtsabgabe, speziell der Betreiberabgabe.
motio verhandelt für die gesamte Branche der Print-Dienstleister den bundesweiten Gebührentarif der VG WORT. Hierbei haben wir Extremforderungen der Gegenseite, d.h. der Rechter-Verwerter, erfolgreich abwehren und für motio-Mitgliedsbetriebe einen Rabatt in Höhe von 20% erzielen können.
Aktionsfeld „Gesetzlicher Mindestlohn“
motio hat sich bereits vor Einführung des gesetzlichen Mindestlohns gegen eine derartige Zwangsvorgabe ausgesprochen. Bestandteil der freien sozialen Marktwirtschaft ist die Freiheit, zwischen Unternehmen und Mitarbeitern eine gerechte Entlohnung auszuhandeln und zu vereinbaren. Der Staat sollte sich dabei nicht einmischen. Die bestehenden Gesetze reichen aus, um Lohndumping zu unterbinden. motio-Mitglieder sind nicht gegen angemessene Löhne sondern gegen staatlich verordnete Lohnspiralen.
Aktionsfeld „Reduzierte Umsatzsteuer auf gebundene Drucke“
motio kämpft seit Jahren mit Erfolg für die Beibehaltung der steuerlichen Privilegierung von gebundenen und gehefteten Drucken in Höhe von 7% Umsatzsteuer. Neben Lebensmitteln müssen auch Druckwerke steuerlich bevorzugt bleiben. Wir sagen: „Was für leibliche Nahrung gilt, muss erst Recht für geistige Nahrung gelten!“
Wir kämpfen daher für die Beibehaltung eines ermäßigten Steuersatzes auf Broschüren, Mitarbeiterzeitschriften, Diplomarbeiten, Fotobücher, Gebrauchsanleitungen, Landkarten, Programmhefte etc.
Aktionsfeld „Tonerfeinstaub und Gesundheit“
Immer wieder tauchen in der Presse Meldungen auf, wonach Feinstaub von Drucker-Tonern angeblich die Gefahr von Lungenkrebs erhöhe. Sogar der Bundestags-Umweltausschusses hatte hierzu ein Hearing veranstaltet, das wir aus dem Hintergrund aufmerksam begleitet hatten. Tatsächlich sollen vor Jahren in Tonern krebserregende Zyanide festgestellt worden sein.
motio wollte es genau wissen und investierte in eine Untersuchung von Tonern, die in Mitgliedsbetrieben verwendet werden. So wurden Tonerproben aus Geräten von Xerox, Canon, Ricoh, Konica Minolta und KIP entnommen. Diese hat motio anonymisiert von einem unabhängigen Wissenschaftsinstitut einer renommierten deutschen Universität auf eigene Kosten analysieren lassen. Ergebnis: In den untersuchten Proben konnten keine bedenklichen Substanzen nachgewiesen werden. Die Toner jedenfalls, die von den genannten Herstellern geliefert werden, waren unbedenklich.
Das Analyseergebnis wurde von motio den im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien zur Verfügung gestellt. motio wendet sich gegen eine hysterisch geführten Diskussion über Toner in Druckern. Falsche Behauptungen führen zur Rufschädigung einer ganzen Branche, deren Mitarbeitern und Kunden. motio hat in diesem Fall für Klarheit gesorgt.
Um dennoch ein mögliches und heute noch unbekanntes Gesundheits-Restrisiko auszuschließen hat motio auf die Hersteller erfolgreich eingewirkt, verbesserte Spezialfilter in die Geräte einzubauen. Zudem wurden die Abluftsysteme an den Maschinen in den Druckbetrieben optimiert.
Aktionsfeld „Digitale Verwaltung / Digitale Bauakte“
Im Koalitionsvertrag der drei Regierungsparteien im Bund (CDU, CSU, SPD / 18. Legislaturperiode) ist die digitale öffentliche Verwaltung als politisches Arbeitsziel verankert. Unter dem Leitbegriff „Digitale Verwaltung 2020“ und „flächendeckende Digitalisierung“ aller Behörden ist die gesetzliche Einführung der „digitalen Bauakte“ vorgesehen. Hiervon werden in Zukunft fast alle motio-Betriebe betroffen sein, die heute den Plotservice, d.h. die Planvervielfältigung bzw. den Plandruck, als Dienstleistungsgewerbe betreiben.
Um vom bevorstehenden Wegfall der Produktion von Papierplänen nicht überrascht zu werden, beteiligt sich motio als Gründungsgesellschafter am Think Tank Planen Bauen 4.0. Dort arbeiten sämtliche Spitzenverbände rund um den Bau (Baugewerbe, Planer, Architekten und Ingenieure) zusammen, alles Kunden von motio-Betrieben. Spezialisten von motio nehmen regelmäßig an den Beratungen zu Themen wie dem Building Information Modeling (BIM) und der digitalen Baustelle teil. motio-Scouts besuchen bundesweit einschlägige Veranstaltungen und analysieren Entwicklungen mit Auswirkung auf unsere Branche.
Aktionsfeld „International“
motio hat Anfang der 1990er Jahre die Gründung der Föderation europäischer Reprografie-Verbände (Eu-re) mit 12 Länderverbänden initiiert. Seither steht das EU-Lobbying in Brüssel im Vordergrund, z.B. die Teilnahme an EU-Hearings, die das Printer-Abgaberecht zum Gegenstand hatten.
Der internationale Informationsaustausch über Lieferanten und deren Produkte ist für motio unverzichtbar. Die Geschäftsführung und Geschäftsstelle des europäischen Dachverbandes Eu-re wird von motio in Frankfurt/Main wahrgenommen. Hier laufen die länderübergreifenden Kontaktfäden der Digitaldruck- und Scan-Dienstleistungs-Branche zusammen.
Mit dem nordamerikanischen Branchenverband der Digitaldruck- und Scan-Dienstleister APDSP (Association of Printing and Data Solutions Professionals), vormals IRgA (International Reprography Association), pflegt motio eine langfristig enge Zusammenarbeit. Seit mehreren Jahrzehnten nehmen motio-Mitglieder an Fachtagungen in den USA und Kanada teil. Parallel dazu werden dort Besuche von Kollegenbetrieben organisiert. Auch Mitarbeiter aus motio-Betrieben waren bereits für mehrere Monate zum Austausch in nordamerikanischen APDSP-Mitgliedsbetrieben.
motio ist auch beim Kontakt zu europäischen Kollegenbetrieben im nahen Ausland behilflich. Aufgrund der besonders engen Beziehungen zu den Branchenverbänden in Österreich, der Schweiz, Holland und Frankreich kann motio bei der Aufnahme geschäftlicher und persönlicher Beziehungen zu dortigen Betrieben behilflich sein.